2010 Erneuerung Gästezimmer Hotel Dom St.Gallen

Umbau Gästezimmer 2010
Die Eigentümerschaft entschloss sich, die in die Jahre gekommen Gästezimmer zu erneuern und auch die Infrastruktur auf den neusten Stand der Technik zu bringen.
Mit der Erneuerung sollten auch die aktuellen Anforderungen des 3* Hotelsegmentes berücksichtigt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die originale Raumstruktur mit den kleinen Zimmern beibehalten. Zusätzlich wurden Komfortverbesserungen im Bereich Wärme- und Schallschutz angestrebt und Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung mussten getätigt werden.

Gestaltungskonzept
Mit den bereits getätigten Umbauten und Erweiterungen im Erdgeschoss wurde ein Gestaltungskonzept gewählt, welches den Zeitgeist der 50er und 60er Jahre aufleben lassen soll.
Das Gestaltungskonzept der Zimmersanierung orientiert sich am eingeschlagenen Weg und berücksichtigt die Formensprache, um das Erscheinungsbild des Hotels als Einheit zu komplettieren. Das gestalterische Vorbild findet sich in der Thematik des Paravent.
Mit geschwungenen Formen und dem bewussten Einsatz von frischen, frechen Farben wurde versucht, die kleinen, eher gedrängten Räume optisch zu korrigieren.

Die Anforderungen des Hotelbetriebes, aus Einbettzimmern Zimmer mit Grandlits für zwei Personen zur Verfügung zu stellen, wie aber auch die Notwendigkeit, Doppelbettzimmer mit zwei getrennten Betten anzubieten, verlangte nach unkonventionellen Einrichtungslösungen. Tablare, welche aus dem „Paravent“ geklappt werden und so auf die verschiedenen Nutzungssituationen reagieren, wie auch Kofferrollis, wurden speziell für das Hotel Dom entwickelt. Auch die Sanitärzellen wurden so konzipiert, dass auf möglichst geringem Raum die Anforderungen der Gäste erfüllt werden konnten. So wurden Speziallösungen insbesondere für die Duschen gesucht. Klapp- und Schiebewände ermöglichen die Abtrennung einer Duschkabine, ohne den Raum optisch zu unterteilen, respektive zu verkleinern.
Alle diese Details, die Ausstattung und das schlichte Design, beabsichtigen die Räume optisch möglichst grosszügig zu halten.
Im Zusammenhang mit der Fenstersanierung stand der Ersatz des Erkers an. Es war eine besondere Herausforderung, das typische Thema der St. Galler Altstadt neu zu formulieren.

Kunstkonzept/Signaletik
Mit der Erneuerung der Gästezimmer wurde die Möglichkeit geschaffen, das Thema Kunst im Hotel neu zu überdenken. Das Museum im Lagerhaus (Art Brut) erstellte ein Kunstkonzept, welches jeden Korridor mit einem eigenen Thema austattet. Ein „Einstiegszitat“ in der Reception bereitet den kunstinteressierten Gast auf die Kunst im Hotel vor, Zitate an den Brandabschlüssen der Korridore verweisen auf das Thema in den einzelnen Korridoren. Jedes Zimmer erhielt sein persönliches Bild, Bildertitel und Künstlername sind auf den Zimmertüren vermerkt und ermöglichen dem Gast eine zusätzliche Orientierung und Bezug.

Planung / Realisierung: 2009 / 2010
Bauleitung: Roland Ammann
Fotos: Peter Ruggle